Doris Braune
Aktion zur Bewahrung der Maya-Heilkunst in Mexiko
Die traditionelle Medizin und Geburtshilfe der Maya im mexikanischen Bundesstaat Chiapas sind bedroht. Eine Mitmach-Aktion des Vereins Lachesis ruft die Regierungsvertreter vor Ort dazu auf, dieses Vorgehen zu ändern. Zur Unterstützung der traditionellen Maya-Hebammen kann jede von uns so bald wie möglich das im Artikel befindliche Kommuniqué an die Adressen in Mexiko schicken.
Im Herbst 2023 reisten die zwei Vertreter⸱innen des indigenen Projektes OMIECH (Organisazion del Medicos Indigenas del Estado de Chiapas) aus San Cristobal de las Casas in Mexiko, Agripino und Micaela Ico Bautista, durch mehrere Länder Europas, um über die Situation der traditionellen Maya-Medizin und ihre aktuellen Herausforderungen zu informieren. Im Rahmen der verschiedenen Veranstaltungen berichtete Micaela Ico Bautista, Mitbegründerin und Koordinatorin des Bereichs der Frauenheilkunde bei OMIECH, vor welchen Herausforderungen die traditionelle Maya-Medizin heute steht. Seit vielen Jahren gibt es Programme der Regierung in Chiapas, um die traditionelle Geburtshilfe der Maya-Hebammen zum Verschwinden zu bringen. So bekommt ein im Hochland geborenes Kind nach einer von einer Maya-Hebamme begleiteten Geburt keinen offiziellen Eintrag ins Geburtsregister und ist dadurch quasi als Mensch nicht existent auf der Welt. Abgesehen davon ist die Vernichtung des traditionellen Maya-Hebammenwissens und -standes lebensgefährlich für die Schwangeren aus dem Hochland, da sie keine Mittel und Möglichkeiten haben, den zum Teil stundenlangen Weg in die Stadt San Cristobal anzutreten, und somit ist ohne die traditionelle Geburtshilfe der Maya-Hebammen das Leben der Frauen und ihrer Kinder gefährdet.
Was können wir tun?
Wir fordern die Anerkennung der Geburtshilfe der traditionellen Maya-Hebammen mit und ohne Zertifikate! Ein offener Brief soll die Regierung von Chiapas dringend dazu auffordern, die für die ganze Welt wichtige Erfahrung und das Wissen der traditionellen Maya- Hebammen zu achten und die Weitergabe an die nächsten Generationen zu unterstützen und nicht durch aus der westlichen Medizin stammende Zertifizierungsprogramme zu behindern bzw. zu eliminieren. Der Erhalt und die Wertschätzung der Geburtshilfe traditioneller Maya-Hebammen muss garantiert werden!
Bitte streut das nachfolgende Kommuniqué so breit wie möglich und die spanische Variante an die in der PDF-Datei gelisteten Regierungsvertreter: