Artemisia, Mutter aller Kräuter

Artemisia, Mutter aller Kräuter - Anlässlich des Eröffnungs-Rituals bei der LACHESIS - Sommertagung 2023 zum Thema Würde haben Gudrun Barwig und Ute-Rahel Baer diese vielseitigen Namen dieser großen Heilpflanze zusammengetragen.

Anlässlich des Eröffnungsrituals bei der LACHESIS – Sommertagung 2023 zum Thema Würde haben die Heilpraktikerinnen und LACHESIS Mitfrauen Gudrun Barwig und Ute-Rahel Baer die vielseitigen Namen dieser großen Heilpflanze zusammengetragen und in einer Girlande ausgestellt. Hier findet Ihr nun alle Namen der Girlande samt Quellenangaben zur weiteren Forschung. Ein Dank geht an Felicia Molenkamp für die Freigabe ihrer Kräutertexte, die auf ihrer Webseite zu finden sind.

Die Namen der Artemisia – Mutter aller Kräuter

Artemisia vulgaris – Beifuß

Die botanische Bezeichnung Artemisia vulgaris geht zurück auf Artemis, die griechische Göttin, Beschützerin der Frauen, Kinder und Geburten. Hüterin der Heilpflanzen, der Heilkräuterkundigen, der Tiere und der wilden Natur. Es ist eine alte Erdgöttin, die in ihr verehrt wird. Vergleichbar mit unserer Frau Holle. Artemis steht für Eigenmacht, Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, Wildheit, Freiheit.

Genau deshalb war sie wohl auch die Göttin der Amazonenvölker.

Artemis – Göttin der Amazonen und der freien Natur – Wilde, freie, selbstbestimmte Kraft

Artemis ist eine eine der vielschichtigsten Göttinnen, die in hellenistischer Zeit oft nur auf die Bereiche der Jagd, der Geburt, des Mondes und auf Jungfräulichkeit beschränkt worden ist, obwohl sie eigentlich das Weibliche in all seinen Aspekten darstellt.

Ganz sicher repräsentiert Artemis den wilden, ungebändigten, unabhängigen Teil, die Unbe-herr-schbarkeit von (Mutter) Natur – Wesenszüge, die alle Frauen in sich tragen. Die Göttin der Amazonen ist die weibliche Seelengestalt all jener Frauen, die keine “bessere Hälfte” benötigen. Artemisfrauen kennen und verfolgen ihre Ziele bestimmt und brauchen dafür keine Unterstützung. Artemis ist Jungfrau – eine sich selbst treu bleibt – und sich in den Wäldern mit LiebhaberInnen vergnügt. Als Göttin der Geburt und der Jagd ist sie sowohl Jägerin, als auch und Beschützerin des Wildes und von allen Lebendigem, auch aller hilflosen Kinder (besonders der Mädchen und jungen Frauen). Pfeil und Bogen trägt und setzt sie ein, um Verbrechen zu sühnen, insbesondere Verbrechen gegen ihre Mutter, die Erde. ANDREA DECHANT | artedea.net

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Mutter aller Kräuter

Artemisia ist Bestandteil der weiblichen Mysterien auf der ganzen Welt. Sie wird in ihrer Verehrung mit der Erdmutter/ Mutter Erde in Verbindung gebracht. Sie ist das älteste bekannte Heilkraut. Eine der wichtigsten Frauenheil-, Kraft-, Schutz- und Machtpflanzen. Schon in über 70.000 Jahre alten Neandertalergräbern (im Irak) wurde sie gefunden. Und in den frühesten schriftlichen Heilkräuterberichten beschrieben.

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Diania

Bei den alten Römer*innen hieß der Beifuß nach der Göttin der Jagd: Diania. Diese wird genau mit den gleichen Zuordnungen verehrt, wie ihre griechische Schwester Artemis. Dianias Lieblingstiere sind das Rotwild. Und dieses wiederum frisst besonders gern die bitteren Blätter und Stängel vom Beifuß.

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Isis

Vielleicht wurde der Beifuß im alten Ägypten Isis genannt. In Anlehnung an die Göttinnen-Verehrungen inim griechischen und römischen Reich. Denn auch Isis wird mit Beifuß in Verbindung gebracht. Bei den Umzügen der Isispriesterinnen wurden Artemisiazweige getragen.
Die Geschichte um Isis (jungfräuliche Geburt des Sonnengottes Horus) wird auch als das Vorbild für die christliche Marien-Geschichte genannt.

Als Erd-, Vegetations-, Mutter-, Fruchtbarkeits-, Mond- und Himmelsgöttin regelt Isis den gesamten Lebenskreislauf. Sie ist Gebieterin über die Elemente. Isis ist eine der mächtigsten Göttinnen der alten Zeit. Isis war und ist DIE Mutter-Göttin, eine mächtige Magierin, Heilerin und das Leitbild für die weibliche Gottheit überhaupt.… Mit ausgebreiteten Schwingen beschützt sie alle Menschenkinder ANDREA DECHANT | artedea.net

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Amazonenkraut


Die Reiter*innen der Winde/ Lüfte sind die Amazonen – sie stehen sinnbildlich für die visionäre Kraft. Eine Amazone steht aufrecht und eigenmächtig in dieser Welt…. Artemis, die Göttin der Jagd und der Erde, wird ihnen zugeordnet.

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Jungfernkraut

Jungfernkraut oder Parthenis bekräftigt den jungfräulichen (junge, unabhängige, ungebundene Frau) Aspekt. Wiederum ein Bezug zu den Amazonen… Beifuß war aber auch ein Mittel zur Geburtenregelung. Blieb die Blutung aus, wurde Beifußtee getrunken. Ich weiß von jungen Frauen, die das auch heute noch so praktizieren.

Im Zeichen der Jungfrau geerntet soll das Kraut besonders intensiv wirken. Diese Zeit fällt genau mit den sogenannten „Frauendreissigern“ im August/ September zusammen.

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Schoßkraut

Hüterin des weiblichen Schoßes“, so wurde sie in Griechenland genannt. Der ganze heilige Geburtsprozess wurde mit Artemisia begleitete: In Form von Räucherung, als Salbe auf Brust, Bauch und Vulva aufgetragen, „um den Neugeborenen den Übertritt über die Schwelle des Lebens, also dem Wechsel zwischen der Anderswelt und dem Hier-und-Jetzt, zu erleichtern. Aus demselben Grund ist Artemisia auch Bestandteil der Totenriten, wenn die Seele wieder die Schwelle zum Jenseits überfliegt.“ FELICIA MOLENKAMP

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Beifuß

Es gibt eine alte Weisheit, die besagt, dass das Kraut in den Schuhen getragen, die Füße der Wanderer*in vor Ermüdung bewahrt. Sie soll auch Schutz vor den Bissen von wilden Tieren bieten. Artemisia, als Korbblütlerin (Asteraceae) hat sicherlich ähnliche Heilwirkung für solche Formen von Verletzungen wie Calendula, Arnica und Echinacea (nordamerikanisches indigenes Heilmittel nach Schlangenbiss).

In der Mythologie sind es aber nicht nur die Reisen in dieser Welt sondern auch die Reisen in andere Welten, die beschützt werden sollen. Beifuß ist sowohl eine Begleitpflanze im Prozess des Sterbens als auch für schamanische Reisen. Schaman*innen, die Wanderer*innen zwischen den Welten…. Artemisia eine Schwellenpflanze zwischen den Welten/ Dimensionen/ Wahrnehmungen.

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Gürtlerkraut

Zu Sommersonnwend werden aus dem Beifuß Sonnwendgürtel gebunden. Sie betonen die weibliche Beckenkraft, die Fruchtbarkeit, aber auch die Eigenmacht von uns Frauen. Zu Wintersonnwend und in der Rauhnachtszeit ist Artemisia Hauptbestandteil des Räucherwerkes.
Beide Sonnwenden markieren den
Zeitpunkt eines Übergangs von der einen zur anderen Jahreshälfte. Von Licht zu Dunkelheit. Von Nacht zu Tag. Somit ist Beifuß auch eine Schwellenpflanze auf die Zeitqualität bezogen.

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Gänsekraut

Die Martins- oder Weihnachtsgans wird traditionell mit dem Kraut gewürzt, da es die Verdauungsorgane anregt und den Fettstoffwechsel aktiviert. „Aber auch hier stoßen wir wieder auf Frau Holle, die in Großbritannien „Mother Goose“ heißt. Sie ist außerdem die Hüterin des Schaman*innenfluges, dessen Symbole Gänse und Schwäne sind. Weiterhin ist die Gans ein uraltes Symbol für die abnehmende und zunehmende Kraft der Sonne, die zu Lichtmess/ Imbolc die helle und zu Samhain/ Halloween die dunkle Jahreszeit ankündigt. In diesen Tagen fliegen ZaubererInnen, SchamanInnen und Hexen in die jenseitige Welt. Daher sollte mensch bei schamanischen (und Astral-) Reisen Beifuß räuchern, damit die Seele wieder ungehindert in den materiellen Körper eintreten kann. Bei den nordeuropäischen Schaman*innen war es üblich, zu Winteranfang eine Gans zu opfern, als Zeichen des Abschieds von den Naturgeistern, die sich nun bis zum Frühling in die Unterwelt zurückzogen. Diese Gans wurde mit Beifuß eingerieben und abgeräuchert. Aus dem Gänsefett stellten sie unter Beigabe „giftiger“, psychoaktiv wirkender Kräuter (wie Tollkirsche, Bilsenkraut, Fliegenpilz, Schierling, u.v.m.) eine „Flugsalbe“ her, die die Reise in die Anderswelt erleichterte.“ Felicia Molenkamp

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Una

Una (griechisch) verbindet den Beifuß mit der Bärin, der weisen Königin des Waldes und wiederum mit Artemis, die im Mittelmeerraum auch die Bärengöttin genannt wurde. Ein Bär ist der Heilkräuterkundige unter den Tieren. Nach seiner Winterruhe frisst er zunächst brechreizfördernde und kreislaufstabilisierende Kräuter, um die Stoffwechselschlacken aus seinem Körper zu befördern. Danach besteht seine erste Mahlzeit aus den gleichen Pflanzen, die wir traditionell als Neunersuppe (Gründonnerstagssuppe) verspeisen (Brennnessel, Bärlauch, Wiesenbärenklau, Giersch, Vogelmiere, Gundelrebe, Löwenzahn …). Übrigens ist eine der Erscheinungsformen von Artemis Ursa minor, die Kleine Bärin, die als Sternbild in unseren Breiten niemals untergeht.“ Felicia Molenkamp

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Machtwurz

Der Beifuß ist eine der wichtigsten Ritualpflanzen der Welt. Auf allen Kontinenten wurde er in prähistorischen Gräbern als Grabbeigabe gefunden. Kein/e Schaman*in oder Heiler*in auf der nördlichen Halbkugel kam ohne ihn aus. Die Bedeutung des Beifuß als magische Pflanze in unserem Kulturraum zeigt der alte überlieferte angelsächsischen Zaubersegen aus dem 11. Jhd.:

Erinnere dich, Beifuss, was du verkündst, was du anordnetest in feierlicher Kundgebung. Una heißt du, das älteste der Kräuter; Du hast Macht gegen 3 und gegen 30. Du hast Macht gegen Gift und Ansteckung. Du hast Macht gegen das Übel, das über das Land dahinfährt“.

Seit unseren Erfahrungen mit der Corona-Pandemie, können wir die Wichtigkeit um eine solch starke Heilpflanze erkennen… Und auch gegen dieses „Gift der Ansteckung“ war es ein Beifußgewächs, das geholfen hat: Artemisia annua, die einjährige Schwester aus dem asiatischen Raum.

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Mugwurz

“Mugwurz (abgeleitet aus dem keltischen „miegle“ = wärmen und wurz = Heilkraut) und Moxakraut (japan. „mogusa“ = Brennkraut) verweisen auf seine wärmende, trocknende, stärkende Energie bei Frauenleiden, Gliedermüdigkeit und Magenproblemen.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird der Beifuß in der Moxabustion verwendet. Das ist eine seit mindestens 6.000 Jahre alte Heilmethode, bei der durch Abbrennen von Beifußkegeln (pulverisiertes und zusammengepresstes Kraut) auf oder über bestimmten Akupunkturpunkten lokale Wärmereize gesetzt werden, denen über die eigentliche Hitzewirkung hinaus eine besondere wärmende und energetisierende Wirkung sowie die Auflösung von Blockaden in den Meridianen zugeschrieben wird. Felicia Molenkamp

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Besenkraut

Beim Besenkraut steht die rituell reinigende Wirkung im Vordergrund. Für alle Räucherungen bei Reinigungsritualen ist Artemisia das wichtigste Kraut. Mittel- und nordeuropäische Bäuer*innen räuchern im Winter, vor allem in der Rauhnachtszeit zwischen den Jahren, Heim, Stall und Vieh mit Beifußbüscheln, um Krankheiten, lästige Fliegen und böse Geister fernzuhalten.

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Weiberkraut – Hexenkraut

Artemisia als Frauenheilpflanze: Die alten Kräuterfrauen und Hebammen setzten sie ein, wenn die Menstruation ausblieb und/oder die Schwangerschaft beendet werden sollte. Gleichzetig ist Artemisia auch ein geburtsunterstützendes Kraut. Die Schwellenpflanze ins Leben oder in den Tod. Als Hexenkraut ist es vermutlich die darin wohnende Wildheit, Macht und Fähigkeit in andere Welten zu reisen.

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Störrische Alte

Die Eigenmächtige, Eigensinnige, in ihrer Würde stehende, verehrte Alte

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weitere Namen: Teufelsflucht | Cronewort (im Englischen) | Thorwurz | Werzwisch (hessisch für den Kräuterweihbuschen) | Tschernobylnik (russisch) | Zabytko (russisch: das Vergessen) UTE RAHEL BAER

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Artemisia in der Homöopathie

In der Homöopathie ist Artemisia ein wichtiges Traumamittel, ähnlich wie Arnica und Calendula. Allerdings geht es hier weniger um Akutverletzungen als vielmehr um die transgenerative Traumaweitergabe von kollektiver, sexueller, ritualisierter Gewalt. Ein Mittel für die Folgen von unterdrückter Frauenmacht und -würde durch Patriarchat und patriarchale Strukturen.
Auf klinischer Ebene wird Artemisia u.a. bei neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie, Chorea und diversen Impffolgen eingesetzt.

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Artemisia in der traditionell chinesischen Medizin

Wie unter Mugwurz schon beschrieben, ist der Beifuß ein wichtigste Bestandteil in der TCM: Die Moxa-Therapie gehört zu den klassischen Therapiesäulen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Der Begriff Moxibustion setzt sich zusammen aus dem japanischen Wort „Mog(u)sa“ (Beifußkraut) und dem lateinischen Wort „combustio“ (Verbrennung). Beifuß gilt in der fernöstlichen Heilslehre seit Jahrtausenden als wirksames Heilkraut.

Moxen ist das sanfte Erwärmung von Meridianpunkten. Sorgfältig ausgewählte Meridianpunkte werden durch das Abbrennen von Moxakraut erwärmt. Durch die Erwärmung des Hautareals werden Stagnationen und Blockaden im Energiefluss ausgeglichen.

Die besondere Heilkraft des Beifuß regt den Fluss der Lebensenergie Qi im Körper an.
Für die Moxabustion werden viele verschiedene Artemisia-Arten vewendet.

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Liebenswerte Verwandte:

Artemisia annua

Der einjährige Beifuß, der vor allem im asiatischen, afrikanischen und zum Teil südeuropäischem Raum wächst, wird schon lange in der Behandlung von Malaria eingesetzt, jetzt hat er seine Wirksamkeit in Form von Tee und Urtinktur auch auf andere virale Erkrankungen gezeigt, wie wir während der Corona-Pandemie sehen konnten.

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Präriebeifuß

Artemisia douglaiana, bei den Indigenen Nordamerikas auch Traumkraut genannt. Dieser Name weis auf den Einsatz in schamanischen Praktiken hin. Bei vielen Stämmen hat die aromatische Droge eine ähnlich hohe kulturelle Bedeutung wie der Steppenbeifuß. Neben den Räucherungen, welche unwillkommene Geister und Dämonen fernhalten sollen, sind auch Schwitzbäder beliebt, um Erkältungen, Fieber und Kopfschmerzen entgegenzuwirken. WIKIPEDIA

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Steppenbeifuß

Der Steppen- oder Wüstenbeifuß, Artemisia tridentata, kommt in den heiligen Zeremonien der indigenen Völker in Nord- und Südamerika zum Einsatz. Auch hier wird er in Zeremonien in dem Glauben verbrannt, dass dies böse Geister fernhalten und die Gedanken reinigen würde.

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Wilder Wermut

Es gibt eine enge Verwandtschaft mit dem Wermut, Artemisia absinthium zu sehen. Dieser wirkt wesentlich heftiger als der Beifuß und ist nahezu ungenießbar, aber er ist ein wunderbares Heilmittel gegen Gastritis.

Absinth als Getränk der Künstler*innen und Literat*innen bereits um 1860 war die sogenannte „grüne Stunde“, die „heure verte“ im Alltagsleben französischer Metropolen etabliert. Absinth trinken zwischen 17 und 19 Uhr galt als chic. Zu seinem Ruf als zeitgemäßes Getränk der späten Nachmittagsstunden trugen auch die zahlreichen Trinkrituale bei. Auf den Tischen der Bars und Cafés der Pariser Boulevards standen häufig hohe Wasserbehälter mit mehreren Hähnen. Eine Absinthtrinker*in platzierte einen der spatelförmigen und gelochten oder geschlitzten Absinthlöffel auf ihr Glas und legte darauf ein Stück Zucker. Dann drehte sie einen der Hähne des Wasserbehälters auf, wodurch mit etwa einem Tropfen pro Sekunde Wasser auf den Löffel herabtropfte. Jeder Tropfen gezuckerten Wassers, der in das darunter stehende Absinthglas fiel, hinterließ im Absinth eine milchige Spur, bis schließlich ein Mischungsverhältnis erreicht war, das dem Getränk insgesamt eine milchig-grünliche Färbung verlieh.

Es scheint, als sei die gesamte europäische Elite der Literatur und der bildenden Künste im Absinthrausch durch das ausgehende 19. und beginnende 20. Jahrhundert getorkelt.“ WIKIPEDIA

Das Syndrom des chronischen Absinthmissbrauchs ist aus historischen Beschreibungen bekannt. Gastrointestinale Probleme, visuelle und auditorische Halluzinationen, epileptiforme Anfälle und psychotische Erkrankungen wurden auf das darin enthaltene Thujon zurückgeführt. aerzteblatt.de

Für 75 Jahre wurde Absinth deshalb in Deutschland verboten, seit 1998 ist der Genuss wieder erlaubt. Es gibt inzwischen allerdings Studien, die nahe legen, dass die Auswirkungen eher mit dem hohen Alkoholgehalt zu tun hatten, als mit dem Wermut selbst.

Nach dem ersten Glas siehst Du die Dinge wie Du wünscht, dass sie wären. Nach dem zweiten, siehst Du die Dinge, wie sie nicht sind. Zum Schluss siehst Du die Dinge, wie sie wirklich sind, und dies ist das schrecklichste auf der Welt.“ So beschreibt der Dichter Oscar Wilde die ihm bekannte Wirkung des Absinth. aerzteblatt.de

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Artemisia – welch kostbares Geschenk von Mutter Ede!

Quellen: Felicia Molenkamp www.kraeuterschule.eu | Andrea Dechant www.artedea.net | www.heilpflanzen-welt.de | www.aerzteblatt.de/archiv/29085/Absinth-Neue-Mode-alte-Probleme | https://de.wikipedia.org/wiki/Amerikanisches_Moxakraut |

Zusammengetragen von Gudrun Barwig, Heilpraktikerin, www.frauenweise.de

 

 

Heilpraxis Artemisia
Ute Baer
Heilpraktikerin
Altwildungerstr. 11
34549 Edertal
Tel. 05621-9630144
www.heilpraxis-artemisia.de
baer@heilpraxis-artemisia.de

Praxis Frauenweise
Gudrun Barwig
Heilpraktikerin
Lindengasse 36
90419 Nürnberg
Telefon: 0911-367051
www.frauenweise.de
gudrun.barwig@frauenweise.de

Gudrun Barwig

Die Heilpraktikerin Gudrun Barwig arbeitet seit vielen Jahren in Nürnberg in ihrer Praxis Frauenweise. Sie bietet Ritualarbeit und Jahreskreise für Frauen an, ist langjährige Mitfrau des Berufsverband LACHESIS und betreibt einen kleinen Onlineshop:  ALTE WEISE. https://www.frauenweise.de/ und https://alte-weise.de/

Ute-Rahel Baer

Ute-Rahel Baer unterrichet seit vielen Jahren in ihrer "Wildkräuterschule Artemisia" Menschen die Geheimnisse der Pflanzenwelt. Sie ist langjährige Mitfrau des Berufsverband LACHESIS. Ihre Leidenschaft gilt der emotionalen Wirkung der Kräuter, der Schulung der Intuition sowie der einfachen alltäglichen Anwendung wilder Heil-Nahrung.

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