Eine Frage der Wissenschaft II

Welche Fragen stellen sich uns zwei Jahre nach dem Ende der Covid-19-Pandemie und fünf Jahre nach dem ersten Corona-Patienten in Deutschland? Die Autorin knüpft in diesem Artikel an ihren Beitrag aus dem Jahr 2021 an.

Gleichheit & Diversität meint: Gleiche Rechte und weniger Profitherrschaft tun Not!

2024 wollte die WHO einen Pandemie-Vertrag zeichnen, um aus den Erfahrungen von Corona Lehren zu ziehen und für Pandemien besser gewappnet zu sein. Doch dieser Vertrag kam nicht zustande. Viel zu divergierend sind die Interessen derjenigen, die sich im Streit um eine bessere globale Gesundheitsversorgung gestritten haben, als dass es einen Pandemie-Vertrag geben könnte. Für so etwas braucht es Kooperation und Wissenschaft außerhalb von Kapitalinteressen!

Zunächst ist deutlich geworden, dass zur Covid-19-Pandemie keine Solidarität der Weltgemeinschaft erkämpft werden konnte, wie es bei HIV/Aids noch möglich war, z.B. die Patente auf die Medikation auszusetzen, um alle Menschen gleich versorgen zu können. Nun hat der Covid-19-Virus eine viel schnellere Infektionszeit mit Erkrankung als der HIV- Virus, welcher eine lange Latenzzeit zeigte. Aber die Herrschaft des kapitalistischen Systems auf allen Kontinenten hat sich bei Corona als maßgeblich Entsolidarisierung erzeugendes System erwiesen.

Dass es sich – pandemiebedingt – um einen Livegroßraumversuch der mRNA-Technik handelte, sahen viele. (Die mRNA-Forschung basierte auf Forschung zu Krebs, nicht zu akuten Infekten, was konträre immunologische Bedingungen sind!)
Für die durch staatlichen Vertrag regierenden Unternehmen bedeutete es:
a) Keine sachlich inhaltliche Konkurrenz zur Sorgfalt in der Forschung, sowie
b) höhere Profite ohne
c) Folgekosten für die mitenthaltenen Irrtümer und Folgeerkrankungen (siehe dazu den Beitrag von Dr. Hirschhausen „Der lange Schatten von Corona“ in der ARD Mediathek)

Was wurde übersehen?

Eine weitere Frage: Was wäre, wenn es wissenschaftlich-pluralistisch korrekt, also demokratisch, zugegangen wäre?

Heute wissen viele, was auch damals medizinisch erkennbar war und auf der Hand lag bei freier Forschung durch demokratische Wissenschaft & WHO. Da es primär um die Gesundheit vieler Verschiedener geht, statt um Konkurrenz und Profit, da braucht es auch diverse medizinische Mittel für diverse Menschen, statt eines für alle!

Dann wären parallel zu dem GenTech-mRNA-Ansatz weitere Verfahren in die Forschung gegangen:
– Gleich 2020 auch Impfen mit potenzierten Stoffen (Nosoden-Impfung, Forschung aus Kuba hierzu).
– Oder auch klassisches Impfen, das am Immunsystem der Nase als Spray ansetzt,
kombinierbar mit Hilfen fürs Mikrobiom und Pflanzenstoffe als Medikation!
– Es wären auch Vergleiche mit der Sputnik-Impfung nötig gewesen, die bei uns nicht galt. Denn die Impfungen waren dann durch staatliche Förderung plötzlich in Systemkonkurrenz, was kaum wissenschaftlich ist.

Aber: Viele wünschten sich intuitiv nichtinvasive Wege, Immunität zu erzeugen, ohne den Körper mit Spikes in Eigenproduktion per mRNA herauszufordern. Womöglich einige von denen, die nun an den Folgen der monotherapeutischen Politik auf ihr Immunsystem leiden?

Die Nasenspray-Impfungen waren für einige eine Idee, die Immunität lokal zu nutzen, und es wäre für einige das Mittel gewesen, sich zu impfen. Nasensprayimpfen gab es, aber erst in den letzten Zügen der Pandemie, als die mRNA schon lange als die einzige Superimmunisierung für alle unwissenschaftlich gepusht worden war und immer noch viele nach Alternativen zu den fehlerhaften mRNA-Impfungen riefen.

Passive Impfung durch Antikörper wäre auch eine Option, zu der nun geforscht wird:

Was, wenn all diese Immunisierungswege parallel beachtet und gefördert worden wären?
Dann wären die jeweiligen Vor- und Nachteile sichtbar geworden, und die Forschung hätte auch die individuellen Voraussetzungen für Wirkweisen oder Anfälligkeiten schneller erfassen gelernt. Dies hätte sicher weniger Fälle der ernsten Spike-Nebenwirkungen – bei darauf pathologisch reagierenden Menschen – erzeugt, als die durch das massive, invasive mRNA-Impfen induzierten relativ häufigen Neben- und Langzeitfolgen! Wahrscheinlich wäre so etwas in einem Life-Vergleich (Wissenschaftlichkeit) eher erkennbar geworden, und die Verträge hätten revidiert und an die Realität angepasst werden müssen. Wir können das nicht wissen, da es nicht so ablief, sondern undemokratisch aus Sicherheit für den Kapitalismus heraus, was zu reflektieren ist. Bei demokratisch-pluralistischer Forschung hätte es möglicherweise weniger Fälle von ernsten Spike-Nebenwirkungen gegeben, als dies nun zu konstatieren ist?

Verträge, die schützen, müssen einem pluralistischen Vergleich (wissenschaftlich) ermöglichen, statt nur den Profit der Unternehmen zu schützen durch Geschäftsgeheimnisse. Dies wurde durch die Verträge aber unmöglich gemacht. Nur wer mit den staatlich zugelassenen mRNA-Impfungen geimpft war, galt als immun. Ein Mittel für alle geht aber nicht!

Die Frage, wie eine kollektive Immunisierung durch diverse Zugänge und Prophylaxen für diverse Menschen ginge, statt nur auf mRNA-Injektionen zu setzen, bleibt zentral. Denn später zeigte sich, dass Menschen verschieden reagieren, entsprechend ihren Verschiedenheiten.

Bei uns hat wohl am meisten die Impfung bei älteren Menschen in der ersten Phase der Pandemie geholfen, das Sterberisiko abzusenken, andere haben anderes erfahren. Dass die mRNA-Impfungen schützten oder die Übertragung blockieren, zeigte sich als nur teilweise erfüllt. Die Notwendigkeit der mehrfachen Wiederholungen wirft die Frage auf, inwieweit Autoimmunfolgen davon zu beklagen sind. Immunologische Sequenzierung weist darauf hin, dass verschiedene Menschen genetisch empfänglicher für Nebenwirkungen durch die mRNA-Impfung waren und sind und diese hätten eher anders behandelt werden müssen, als einheitlich! Wie viele dieser sind heute Leidende? Viele haben  Symptome wie die in diesem Beitrag beschriebenen:

Demokratisch, also wissenschaftlich-pluralistisch, wären solche medizinisch sich anbietenden Ansätze parallel zu den mRNA-Impfungen und auch parallel zu etwa homöoprophylaktischen Immunisierungen vergleichend möglich gewesen! Denn Homöoprophylaxen gibt es schon lange, und auch Studien, die ihre Wirksamkeit zeigten, etwa in Kuba und Indien wurden Untersuchungen und Programme durchgeführt. Dann aber wären die Verträge, die mit den mRNA-GenTech-Pharmaindustrien gemacht wurden, nicht so möglich gewesen: Als konkurrenzlos monopolistische und vom Staat mit Steuern und Zwang vorgegebene einzige Lösung.

Durch Corporate rule (Unternehmensherrschaft) wurde die Gesundheit der Bürgerinnen, die ihrer Natur her divers ist, zur vereinheitlichten Ware auf dem Weltmarkt: Die Politik machte sich die Interessen der Unternehmen um den Profit an der Krankheit zu konkurrieren zu eigen. In einer Pandemie aber verlangen die Menschlichkeit und die Natur, zusammen zu arbeiten, um Erkenntnisse und Heilungschancen zu vermehren. Denn: Die Natur ist vielfältig und braucht je Verschiedenes. Entgegen der Realität zu behaupten, eine Medizin wäre eine Lösung für alle, kann wissenschaftlich nur zu einer Sackgasse und vielen zu vermeidenden Langzeitschäden bei denen führen, die nicht ins Raster passen.

Es war nicht demokratische Wissenschaft, es war Konzernherrschaft! Politiker sind darin geübt und hatten Panik? Aber Demokratie geht nicht weg durch einen Virus. Daher lässt sich rückblickend sagen: Heute sieht man, dass nicht alle gleich waren:
1) Nicht alle Chargen der mRNA-Impfungen,
2) nicht die Versorgung aller Länder mit verschiedenen Medikationen,
3) nicht alle Immunsysteme der Betroffenen und deren Reaktionsweisen.

Wir wissen heute, dass Menschen, die mehr Neandertaler-Gene haben, viel häufiger an schweren Folgeerkrankungen Long Covid, Post-Vac-Syndrom oder ME/CFS (Myalgische Encephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) sowie anderen chronischen Folgen leiden. Wäre das mit diversen Zugängen im Vergleich zu anderen Impfungen besser gewesen?

Das wusste vorher niemand, ist aber ein sehr gewichtiges Argument dafür, auch gleich von Anfang an die nichtinvasiven Nasenspray-Impfungen und die auch nicht invasiven Homöoprophylaxen mit zu beobachten, wie dies die folgenden Publikationen zeigen:

Bei Letzteren wird auch ein Kontakt mit dem Virus hergestellt, allerdings so verdünnt und potenziert, dass kaum Nebenwirkungen zu befürchten sind. Es gibt hierzu Beobachtungen, die zeigen, dass tatsächlich Immunität als Abwehrkörper generiert werden kann. Dies kann bei manchen ein Schutz mit nachweisbaren Antikörpern erzeugen: Für manche mit Neandertaler-Genen hätte das eventuell einen Unterschied ums Ganze gemacht? Bei anderen nicht, die eventuell besser auf Nasenspray oder mRNA-Impfung reagieren. Es wäre eine komplexe, aber demokratische Situation gewesen, den Menschen die Entscheidung zu lassen, nach einem Abwehrkörper-Check zu entscheiden, ob eben auch eine niedrige bis mittlere Zahl Antikörper ihnen genügt hätte, sich mit Naturheilmitteln abgesichert zu versorgen? Die Menschen sind eben verschieden, sie wollen aber gleiche Rechte auf eine ihnen gemäße gute Gesundheitsversorgung, warum auch nicht durch die WHO vermittelt?

In Indien wurden Beobachtungsstudien zu Homöoprophylaxe gemacht, aber auch zu Homöotherapie bei Erkrankung. Es gab dort vielfältige positive Ergebnisse, aber nie ist eine Lösung gültig für alle! Eine Kombination etwa aus geeigneter Nasenspray-Homöoprophylaxe und Homöobehandlung wäre eventuell das, was Hahnemann empfohlen hätte, der die Homöopathie erfand. Bei uns, wo Hahnemann herkam, wird nur über Verbote geredet, woanders wird er hoch verehrt und viel beforscht.

Die WHO hat in 2023 den ersten Weltkongress der alternativen und komplementären Medizinen abgehalten: der Traditionellen Chinesischen Medizin und Naturheilkunde, Indigene Medizinen, Ayurveda und Homöopathie als von der WHO anerkannte Medizinsysteme. Diese hatten ja doch auch weltweit mitgewirkt. Auch, weil diese ja teils auch das Einzige war, was Ländern während Covid-19 zur Verfügung stand, weil die mRNA-Impfungen in der EU gehortet waren. (Die Impfung kam 2021 im Frühjahr, COVID fing 2020 im Januar an. Bis dahin hatten auch bei uns, wie in vielen Ländern insgesamt, nur die Naturheilkundler therapeutische Antworten.)

Wir wollen heute aber wissen, was denn wissenschaftlich vergleichend dabei entstanden ist: Hat Madagaskar, welches vor allen mit der dortigen Artemisia-Heilpflanze die Menschen behandelte, eventuell sogar relativ bessere Ergebnisse in einzelnen Bereichen der Versorgung ermöglicht?
Etwa:
– Weniger oder mehr Langzeitfolgen, Long Covid-Erkrankte? Keine Post-Vac-Erkrankte?
– Weniger oder mehr Tote in den verschiedenen Altersgruppen durch die akuten Erkrankungen?
– Weniger oder mehr Todesfälle bei den Armen, die oder die nicht einen Lockdown machen konnten?

Demokratische Wissenschaft und solidarisch-kooperative Vorsorge ist, wenn solche Fragen vergleichend gestellt werden können, und dies durch demokratisch-finanzierte Versorgung im Sinne einer sozial-ökologischen Ökonomie nach Kate Raworth ermöglicht wird.

Was sehen wir in den Diskussionspapieren zum WHO-Pandemievertrag?

In den Diskussionspapieren im Ringen um einen Pandemie-Vertrag erkennt Mensch, dass neben den berechtigten Forderungen von NGOs nach besserer Kooperation und besseren finanziellen Konzepten, Forderungen nach weniger Vorherrschaft der Industrie und mehr Umverteilung zwischen reichen und armen Ländern einflossen.

Forderungen nach besserer Kooperation zur Früherkennung und Vorbeugung von aktuellen Pandemie-Gefahren (Vogelgrippe, Übertragung durch Rinder) für uns Menschen sind logisch. Der Run auf Virengenome, um bei der nächsten Pandemie abzusahnen, ist jedenfalls keine gesunde Idee; und doch ist es der Zustand, den wir noch immer am Werk sehen.

Hier wirken schon im Vorhinein projizierte Profitinteressen der GenTech-Pharma-Industrien und durchkreuzen die nötigen Kooperationsnotwendigkeiten für ein wissenschaftlich und demokratisch zu nennendes Pandemie-Abkommen. Es ist das Erbe der Entscheidungen, die von den die Bevölkerungen vertretenden Politikern in der Corona-Pandemie getroffen wurden. Es bleibt bei Blockaden ohne weitere Erkenntnisse: “China hat nicht transparent geliefert, aber die Firmen stehen in den Startlöchern, um Profite zu generieren aus den Daten.“

Diese Verbindung aber ist so toxisch, und sie wird es umso mehr, je mehr Imperiale und nationalistische Industriemotivationen mitspielen: Hier sehen wir die Börse und die Investoren schon lange die Demokratie aushebeln und das Ungesunde fördern. Für eine wissenschaftlich und auch demokratisch gute Pandemieabwehr, wie für die nötige Abwehr der Klimakatastrophe gilt: Die Industrie darf nicht die Vorherrschaft haben!

Die WHO wäre ja dafür ein gutes Instrument, wenn sie nicht von der Industrie finanziert werden würde! Es würde eine andere fachlich pluralistische und demokratische und effektivere Forschung möglich: Natürlich ohne Patente, sondern als Gemeingutfinanzierung organisiert.

Dies könnte schon durch eine Rückkehr zur früheren Finanzierung besser gewährleistet werden: Jedes Land zahlt Pflichtbeiträge nach dessen finanziellen Möglichkeiten abgestuft ein: Spenden können nicht mehr durch interessengeleitete Organisationen und Unternehmen erfolgen!

Auch bitter nötig: Kapitalismus durch Donut-Ökonomie ersetzen, also zunächst: Übergewinne mit Pandemien oder Umweltzerstörung müssen abgeschöpft und für die Weltgemeinschaft vergesellschaftet werden (direkt oder durch Steuern), um die Lösung der gemeinsamen Probleme wie Pandemien und Umweltkrisen zu ermöglichen, sonst wird da nix draus!

Die WHO hat als Ziel vorgegeben, dass die traditionellen und komplementären Medizinen bis Ende 2026 in die öffentliche Gesundheitsversorgung integriert werden sollen: Also das, was in Indien machbar ist und für eine bessere Pandemiebekämpfung nötig ist: alle Mittel kooperativ fördern und Informationen teilen!

Es bräuchte auch eine Gesamtabrechnung bezüglich der Interessen und Folgen der GenTech-Industrien bei Corona: Wie viele Milliarden wurden an Steuergeldern ausgegeben, mit welchen Ergebnissen und mit welchen Folgekosten? Wer kassierte die Profite, und wie können wir uns vor deren Interessen schützen? Es kann nicht sein, dass die Interessen der GenTech-Pharma-Industrien undemokratisch unsere Gesundheitssysteme engführen, ausplündern und für die Folgen nicht ihre Übergewinne abrufbar abzuschöpfen seien. Wo ist da die Demokratie in der Ökonomie? Wenn die Abrechnung halb positiv für manche Bereiche ausfällt, müssen die Bereiche, die Gefahren zeigen, eingehegt werden und durch pluralistische Wissenschaft und demokratisch vielfältige Angebotekonkurrenz in Schach gehalten werden. Das wäre mal eine positive Nebenwirkung von Marktkräften, aber noch kein schon gutes sozialstaatliches Gesundheitssystem, dafür müsste auch die Gemeinnützigkeit in die Krankenhäuser zurückkehren.

Bis dahin müssen wir dafür streiten, natürlich ebenso wie für eine radikal bessere Klimapolitik, die die Biodiversität durch Agrar-Ökologie schützt und damit auch mehr CO2 bindet.

Ruth Luschnat

Leave A Comment

* Bitte akzeptieren Sie unsere Datenschutzerklärung.

Nach oben